Mein Motto für 2022: Let the fun begin!
Warum dieses Motto?
Es ist Zeit, oder? In den letzten beiden Jahren haben sich meine Prioritäten, Ziele, Wünsche, usw. stark verändert. Was vor der Pandemie mein Go-go-go-Lifestyle-Automatismus war – mit Familie immer 100 Bälle in der Luft und dazu noch immer ein Ziel im Blick – verwandelte sich in 2020 durch den radikalen Bruch, den die Pandemie verursachte, zu reiner innerer Arbeit. Wer bin ich? Was will ich wirklich? Was sind meine wichtigsten Werte? Was kann ich? Was für eine Welt wünsche ich mir?
In 2021 habe ich immer wieder die Fühler ausgestreckt und mich ausprobiert. Im letzten Quartal des Jahres war mir klar, wie ich von hier an sein will und was ich in die Welt tragen möchte. Und dass ich mich genau das trauen darf ????
In 2022 will ich es tun, und zwar spielerisch und freudvoll. Daher: Let the fun begin!
Worum geht es?
Im Prozess der letzten beiden Jahre habe ich wirklich erfühlt und verstanden, dass „meine“ chronische Erkrankung dazu da ist, mir den Weg zu zeigen zu viel mehr Tiefe und Verständnis der Welt. Dass mein Weg nicht dem männlichen Prinzip von „pfeilgenau geradeaus“ folgt. Dass gerade die MS mir immer wieder zeigt, dass das Leben zyklisch ist. Dass ich das auch leben darf. In allen Bereichen.
Nach 20 Jahren mit Multipler Sklerose habe ich vor einigen Jahren endlich aufgehört, die EINE Lösung, den EINEN Fix, zu suchen. Den EINEN Weg, wie ich die Krankheit möglichst schnell wegbekomme. Ich habe endlich verstanden, dass es das nicht gibt. Genau wie die Entstehung einer Krankheit eine Verkettung verschiedener Umstände ist, ist auch unser Umgang damit vielschichtig. Mein Wohlbefinden hängt nicht nur von meiner Ernährung ab oder von dem Sport, den ich mache. Es hat nicht nur damit zu tun, wie ich mit Stress umgehe oder ob ich mir genügend Ruhephasen gönne.
Nein, alles hängt zusammen. Der ganzheitliche Weg der bestmöglichen Gesundwerdung ist vielschichtig und individuell. Er erfordert, sich selbst genau zu kennen und zu wissen, was die Trigger der Erkrankung und auch die Wege zum individuellen Wohlbefinden sind.
Das möchte ich vertiefen. Nicht nur für mich selbst, sondern auch für andere Frauen, die einen Weg zum Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung suchen. Denn: Zusammen sind wir stark ???? (War das nicht mal das Motto einer Versicherung? ????)
Woher weiß ich, ob ich dem Motto treu bin?
Meine Ziele haben sich verändert. In 2022 geht es nicht vorrangig um Resultate im Außen, sondern um meinen Seinszustand. Ich folge meiner inneren Stimme, und diese Wörter sind die Messlatte für alles, was ich in 2022 tue:
- Freude
- Leichtigkeit
- Spaß
- Spiel
- Tiefe
- Erkenntnis
- Verbundenheit
- Geduld
Ich weiß, wenn ich mich auf diese Gefühle verlasse, geschieht Magie. Meine Entscheidungen erweisen sich als richtig, und mein Leben ist leicht.
Was ich mit dem Motto 2022 verbinde, drückt dieses Bild von Jody Bergsma wunderbar aus:

Artwork by Jody Bergsma
Für 2022 wünsche ich mir, dass der innere Zustand, den dieses Bild zeigt, meinen Alltag vorwiegend bestimmt. „Something wonderful happens… every day!“
In diesem Sinne freue ich mich unheimlich auf dieses neue Jahr und alles, was es bringen wird.
* Das Foto von mir hat übrigens meine Tochter bearbeitet. Es gefiel ihr so gut, dass sie mir sagte, ich solle es als Beitragsbild für diesen Blogartikel nehmen. Et voilà, selbstverständlich höre ich auf meine Kinder ????
Hallo Maja, das hast du schön geschrieben. Und es ist ein sehr sympathisches Foto. Mit sich selbst im Einklang zu sein, ist auf jeden Fall etwas ganz Besonderes. Das war vor Corona ein echter Luxus. Ich finde auch, dass die Pandemie uns die Augen geöffnet hat für vieles, was früher undenkbar war. Dass wir umgekehrt sind von eben dem Go-go-go und 100 Bällen in der Luft. Ich hätte es nicht besser ausdrücken können, genauso fühlte es sich an. Heute wird nicht mehr so viel bei Begrüßungen geküsst und gedrückt und doch sind wir uns alle näher gekommen und nehmen uns stärker gegenseitig wahr. Vielleicht, weil Begegnung nicht mehr so inflationär ist, sondern etwas Besonderes geworden ist.
Ich wünsche dir, dass du die Tuchfühlung zu deinen Kraftwörtern behälst übers Jahr und dass sie dich stärken und dir den Weg weisen.
Herzlichst, Johanna
Oh, vielen lieben Dank für diese so bestärkenden Worte, liebe Johanna! Ja, genauso empfinde ich es auch. Herzliche Grüße!
Liebe Maja, das ist ein wunderschönes Motto für 2022! Und was für ein persönlicher Blog-Beitrag, denn es braucht Mut, so offen über den Umgang mit einer chronischen Erkrankung zu schreiben ????
Liebe Grüße und alles Gute, Barbara
Vielen Dank liebe Barbara!